Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Jedes Jahr wirken sie wie Magnete auf die Naturfotografen – Die Kraniche, wenn sie sich im Herbst zu tausenden sammeln. Vier Wochen war ich im Oktober / November 2021 in Zingst, als idealer Standort für mein Vorhaben der Kranichbeobachtung.
Zu verdanken ist dieses jährlich wiederkehrende Spektakel der Boddenlandschaft als sicherer Schlafplatz und der Möglichkeit auf den umliegenden Feldern noch ausreichend Nahrung zu finden, um sich für die lange Reise ins Winterquartier zu stärken. Hunderte oder gar tausende Kraniche an ihrem Schlafplatz zu beobachten, ihre lauten alles durchdringende Rufe zu hören bedingt immer wieder ein wahres Gänsehautfeeling.
Tagsüber finden wir sie auf den Wiesen und Feldern. Allerdings haben sie eine sehr hohe Fluchtdistanz, was viele Menschen nicht wissen, wenn sie aus ihrem Auto aussteigen, um näher an die Kraniche zu kommen, So kommt es immer wieder zu Störungen der Tiere, die nicht erlaubt sind. In der Nähe von Groß-Mohrdorf ist es eine Möglichkeit die Kraniche auf den Feldern zu beobachten. Das Beobachtungsgebäude nennt sich „Kranorama“. Dort werden die Vögel angefüttert. Diesen Catering-Service nehmen sie gerne an. Hier kann man auch gegen eine Spende eine Hütte für einen Tag mieten und findet sich mitten in der Schar der Vögeln. So sind sogar Porträtaufnahmen möglich.
Die Hütte muss noch in der Dunkelheit bezogen werde und darf erst verlassen werden, wenn die Kraniche das Feld verlassen haben. Die Hütten haben nach allen Himmelsrichtungen Fenster. Störungen der Kraniche sind streng untersagt.
Ich selbst war in den vier Wochen, in denen ich vor Ort war, fast jeden Morgen in der Region bei Bresewitz, um den morgendlichen Aufbruch der Kraniche zu beobachten. Leider war mir das Wetter nicht wohl gesonnen. So hatte ich nur wenige Morgen mit idealen Bedingungen. Aber es sind nicht nur die Kraniche, die jeden Morgen aufbrechen, sondern auch tausende von Wasservögeln, überwiegend Gänse, die in den Morgenhimmel starten.
Ein Bilderbuchmorgen, wenn die Sonne glutrot am Horizont aufgeht. Aber eine Herausforderung für den Fotografen.
Diese Kranichpaar am dezenten fabigen Morgenhimmel hat der Fotograf als Motiv gewählt und vermittel damit den Eindruck der Weite und Einsamkeit am Himmel – ein wunderschönes Motiv! Der Betrachter kann nur vermuten, dass sich mit diesem Paar tausende weitere Kraniche am Morgenhimmel zeigen und damit die Aussage des Bildes relativieren.
Die Begeisterung der Kranichfotografie sollte jedoch nicht vergessen machen, dass der Darß noch weitere Highlights zu bieten hat. Hier bieten sich die Fahrräder an, um durch den Darßer Wald zum Weststrand und Darßer Ort mit seinem Leuchtturm zu kommen.
Der Weststrand wird nicht umsonst als Sehnsuchtsort bezeichnet.
Nicht selten zeigt sich die Ostsee aber auch von ihrer wilden, stürmischen Seite…
Die Hirsche in den Dünen und im Darßer Wald sind zur Zeit der Brunft ebenfalls ein Anziehungspunkt für die Naturfotografen, wenn ihr Röhren weit erschallt.
Damwild und Rotwild am Pramort als Zeitvertreib, wenn die abendliche Rückkehr der Kraniche auf sich warten lässt.
Deutschland hat unglaublich viele Naturparadiese, die Ostsee mit dem Darß und dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist eins davon!!